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Messung der Wasserqualität rund um den Waginger See

Große Bedeutung des Waginger Sees für die Zukunftsregion Rupertiwinkel

Der Waginger See ist das landschaftlich auffälligste Merkmal der Region und verbindet die sieben Kommunen der ILE Zukunftsregion Rupertiwinkel im Tourismus und Naturschutz. Seit mehreren Jahren überschreitet jedoch die Phosphat-Konzentration des Sees die Grenzwerte nach EU-Wasserrahmenrichtlinie, was in der Vergangenheit schon zu Algenblüten geführt hat. Die Ursache hierfür sind hohe Nährstoffeinträge aus diffusen Quellen. Ein hoher Viehbesatz, wenig versickerungsfähige Böden sowie umfangreiche Drainierungen sind hierfür verantwortlich. Anliegen aller Beteiligten in der Region ist, dass der Waginger See als Badegewässer langfristig nutzbar bleibt.

Ziel: Monitoring der Wasserqualität des Waginger Sees

Darauf aufbauend lässt sich die Entstehung dieses Arbeitspaketes ableiten, dessen Ziel es war, mit Hilfe von smarten Sensoren im Waginger See und an ausgewählten benachbarten Gewässern die Wasserqualität anhand von geeigneten Parametern zu messen, sowie die gewonnenen Daten nutzerfreundlich darzustellen.

  • Definition der notwendigen Parameter zur Messung der Wasserqualität : Temperatur, pH-Wert, Gelöstsauerstoff in %, Redoxpotential in V, Leitfähigkeit in mS/cm.
  • Auswahl und Beschaffung geeigneter Sensoren
  • Installation von Sensoren in der Götzinger Ache zur Messung verschiedener Parameter
  • Aufbau und Betrieb eines LoRaWAN – Funknetzwerkes (Long Range Wide Area Network) an der Götzinger Ache
  • Entwicklung einer prototypischen Anwendung zur userfreundlichen Darstellung der Messwerte

Abbildung: An der Götzinger Ache installierte Sensorik und LoRaWAN – Funknetzwerk; Quelle: Komro GmbH

Prototypische Anwendung zur userfreundlichen Visualisierung der Messdaten und Verwaltung von Sensoren und Alarmierungen

Abbildung: Die Hauptseiten der von Studententeams der TH Rosenheim entwickelten prototypischen Plattform zur Anzeige der Wasserqualitätsdaten; Quelle: TH Rosenheim

Smarte Kommune durch den Einsatz von Sensorik

Kommunen sollen heutzutage klimafreundlich, effizient und ressourcenschonend handeln. Durch Einsatz von Sensorik zum Monitoring können sowohl interne Arbeitsprozesse als auch viele weitere externe Anwendungsfälle in einer Kommune digitalisiert und automatisiert werden.

Anwendungsfelder für den Einsatz von Sensorik in kleinen Kommunen könnten beispielsweise folgende sein:

Wasserqualität- und Verbrauch: Monitoring der Qualität des Trinkwassers oder von Badegewässern und Erfassung von Leckagen im Wasserversorgungssystem

Umweltüberwachung: Überwachung von Umweltparametern wie Wasser- und Luftqualität, Lärmpegel, Feuchtigkeit und Temperatur

Verkehrs- und Parkraummanagement: Verbesserung des Parkraummanagements, durch Digitalisierung von Parkplätzen und Einrichtung von Parkleitsystemen

Energiemonitoring in öffentlichen Gebäuden: Monitoring des Energieverbrauchs in kommunalen Liegenschaften und öffentlichen Einrichtungen

Raumklimadaten: Echtzeit-Monitoring von Temperatur, CO2-Konzentration und Luftfeuchtigkeit in Innenräumen

Fernauslese von Zählerständen: Bedarfsgerechte digitale Übermittlung von Zählerständen wie Strom-, Gas-, Wasser- und Wärmezähler

Abfallmanagement: Füllstandsüberwachung von Abfallcontainern für eine effizientere Routenplanung für die Müllabfuhr

Zu beachten ist, dass es bei jeglicher Implementierung von Sensorik im kommunalen Umfeld die entsprechenden Datenschutz- und Sicherheitsaspekte zu berücksichtigen gilt, um sicherzustellen, dass die Privatsphäre der Bürger:innen gewahrt bleibt und die Daten vor unbefugtem Zugriff geschützt sind. Zudem sind eine angemessene Schulung und Sensibilisierung der Bürger:innen essenziell, um Akzeptanz und Verständnis für die eingesetzten Technologien zu fördern.

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