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Genuss & mehr

In Balderschwang haben Einwohner und insbesondere Feriengäste sowie Tourismusbeschäftigte keine traditionelle Möglichkeit, Produkte des täglichen Bedarfs zu erwerben. Nächstgelegene Einkaufsmöglichkeiten in Form von Supermärkten finden sich im 17 km entfernten Fischen im Allgäu bzw. im 12 km entfernten österreichischen Hittisau. Dies erschwert auch Anbietern regionaler Spezialitäten, ihre Produkte vor Ort abzusetzen. Die Etablierung eines traditionellen Dorfladens scheitert und scheiterte bereits in der Vergangenheit am Personalmangel.

Um die Nahversorgungssituation in Balderschwang zu verbessern, wurden folgende Maßnahmen durchgeführt bzw. überprüft:

Eruierung von (Kunden-)Bedarf und Nutzenpotenzial durch Bestandsaufnahmen, Vor-Ort-Befragungen bei Gästen, Einheimischen und Produzenten

Fazit zur Bürgerbefragung

  • Zwei Drittel der Bevölkerung wünschen sich uneingeschränkt eine Verbesserung für die Nahversorgungssituation in Balderschwang.
  • Der größte Anteil der Bürger kauft zumeist einmal pro Woche in Sonthofen oder Hittisau ein, weil es zum einen das Angebot in Balderschwang nicht gibt und zum anderen, weil dort alles erhältlich ist.
  • Eine Verbesserung wünschen sich die Bürger besonders bei den Frischeprodukten wie Obst/Gemüse und Backwaren, aber auch Trockensortiment und Drogeriewaren sind gefragt.
  • Beim Einkauf wird auf Qualität geachtet; Preise spielen für die meisten Befragten eine untergeordnete Rolle.
  • Als zusätzliches Angebot wünscht sich der Balderschwanger einen Geldautomaten.
  • Alle Nahversorgungskonzepte würden genutzt werden, nur ein Lieferservice wäre weniger gefragt und der unbemannte Mini-Supermarkt bekommt etwas mehr Zuspruch.
  • Nur etwa ein Fünftel [etwa ein Drittel] der befragten Bürger gibt an, sehr gut [gut] über die heimischen Produzenten informiert zu sein.
  • Die – an der Umfrage teilnehmenden – Einwohner von Balderschwang sind mittleren Alters, sind mobil und es wohnen kaum Familien mit Kindern im Dorf.

Fazit zur Gästebefragung

  • Zwei Drittel der Gäste wünschen sich uneingeschränkt eine Verbesserung für die die Nahversorgungssituation in Balderschwang.
  • Balderschwang wird von Stammgästen mehrmals jährlich besucht, diese sind als Selbstversorger gut vorbereitet auf die Nahversorgungssituation im Dorf. Unter den Erstbesuchern ist die Hälfte der Gäste gar nicht oder weniger gut informiert.
  • Eine Verbesserung wünschen sich die Gäste besonders bei den Frischeprodukten, diese würden sie auch in Balderschwang regional produziert kaufen wollen.
  • Als zusätzliches Angebot wünscht sich der Gast einen Geldautomaten und mehr Gastronomie.
  • Mit Abstand am besten bewertet wird, wie in Abbildung 66 ersichtlich, ein Tante-Emma-Laden: Der Gast wünscht sich nicht nur eine reine Einkaufsmöglichkeit, sondern auch ein Urlaubserlebnis; er möchte Regionalität erfahren und die Möglichkeit zum Informationsaustausch haben. Ein Großteil der Gäste lehnt das Lieferkonzept ab; der unbemannte Mini-Supermarkt wirft bei den Auskunftspersonen Fragen zur Umsetzung und zur Funktionsweise auf.
  • Allerdings wird bei möglichen Öffnungszeiten auch die notwendige Flexibilität hervorgehoben: Einkaufsmöglichkeiten bei später Ankunft oder nach einem Tagesprogamm werden gewünscht.
  • Eine bessere Information über die regionalen Produzenten findet Anklang, ist aber nicht nur digital gewünscht.
  • Die – an der Umfrage teilnehmenden – Gäste von Balderschwang sind im gehobenen Altersdurchschnitt, sind mobil und reisen meist als Paar.

Bedarfsgerechte Übertragung (von Teilen) der Teilprojekte „Findet Naturabenteuer“ und „Biogenuss“ aus dem Forschungsvorhaben Digitales Alpendorf: Vorstellung der regionalen Produzenten und Infobereitstellung zum Direktvertrieb

Anhand einer interaktiven Online-Karte wird unter https://www.hoernergruppe.de/genuss den Einheimischen und Gästen aufgezeigt, welche Produkte wo im Ort und wie zu erwerben sind. Als Grundkonzept wurde eine Kombination der Produzenten-Vorstellung aus dem Arbeitspaket „Biogenuss“ und der interaktiven Karte aus dem Arbeitspaket „Findet Naturabenteuer“ des Forschungsvorhabens Digitales Alpendorf angedacht: Das Grundkonstrukt der bereits vom TCG entwickelten Webseite findet so Wiederverwendung.

Genuss & mehr wurde originär für die Gemeinde Balderschwang entwickelt, da hier die herausforderndste Nahversorgungssituation herrscht. Dennoch können jederzeit Produzenten anderer Orte angelegt werden. Dazu sind keine Programmierkenntnisse notwendig. Mitarbeiter der THG und der Gemeinden wurden instruiert, nach Login auf dem Portal www.hoernergruppe.de eigenständig neue Produzenten anzulegen und bei Bedarf Informationen anzupassen. Neben den Kontakt- und Adressdaten können das Produktangebot ausgewählt sowie weitere Angaben zu Öffnungszeiten und Vertriebswegen gemacht werden. Die Angaben werden automatisiert in einer Infobox und einer Produktliste ausgespielt. Nach Eingabe aller notwendigen Daten erstellt das System im Hintergrund eine CMS-Seite, deren Vorlage sich mit Bildern und Texten zur Vorstellung des jeweiligen Produzenten anpassen lässt.

Nachfolgende Liste fasst die Besonderheiten der interaktiven Anwendung Genuss & mehr zusammen:

  • Produzenten haben saisonale Öffnungszeiten, teilweise mit Besonderheiten (Ladenöffnungszeiten sowie 24/7 SB-Bereich), weswegen auf einen „Jetzt geöffnet“-Filter verzichtet wird, bevor ein falscher Eindruck entsteht: Öffnungszeiten können individuell in einem Freitextfeld gepflegt werden.
  • Der angezeigte Kartenausschnitt ändert sich automatisch mit dem Standort der angelegten bzw. gefilterten Produzenten.
  • Der Standort kann auch ohne Adresse mittels Längen- und Breitengrades genau definiert werden. Dies ist etwa für abgelegene Alpwirtschaften relevant, die keine offizielle Adresse mit Straße und Hausnummer haben.
  • Zusätzliche Produktfilter kennzeichnen „Bio“- und „Eigenproduktion“-Angebote.
  • Die Infobox und Produktliste auf der spezifischen Produzentenseite werden automatisch mit den Daten aus der Eingabemaske befüllt.
  • Die Anwendung ist für die Nutzung auf mobilen Endgeräten optimiert, um der technischen Ausstattung von Urlaubs- und Tagesgästen Rechnung zu tragen.

Unterschiedliche Bedarfe von Einheimischen und Gästen berücksichtigen

Bedarfe durch Umfragen eruieren

Produzenten miteinbinden

Vorteile wie Werbeeffekte kommunizieren

Individuelle Infrastruktur der Destination berücksichtigen

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