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Coworking Dahoam 4.0®

Alternativen für Pendler erforderlich

Große Entfernungen zwischen Wohnort und Arbeitsplatz und erhöhte Auspendlerquoten sind ein Charakteristikum ländlicher Räume. Auf der Suche nach einem vermeintlich größeren Ausbildungs- und Arbeitsangebot zieht es die Menschen vermehrt in die Ballungssräume und Städte.

Auf dem Land bieten flexible Arbeitsformen Pendlern die Möglichkeit des wohnortnahen Arbeitens

Die digitale Transformation und die damit verbundene Flexibilisierung der Arbeit eröffnet neue Arbeitsplatzkonzepte. Der ländliche Raum bekommt damit eine neue Perspektive – sowohl als Arbeits- und Wohnort für Ansässige und potentielle Wiederkehrer, als auch als Entlastungsraum für die Ballungsräume. War früher das Arbeiten an einem bestimmten Ort (meist beim jeweiligen Arbeitgeber) und zu einer bestimmten Zeit („Nine-to-five“) die Norm, so ermöglichen es die neuen Informations- und Kommunikationstechnologien heute von verschiedenen Orten aus und zu unterschiedlichen Zeiten zu arbeiten.

Basierend auf diesen Vorüberlegungen erprobte der Modellgemeindeverbund Spiegelau-Frauenau im Rahmen des Themenfeldes „Arbeiten“, welche Chancen das Konzept des Coworking für die Region bieten kann.

  • Konzeptionelle Vorarbeit und Erarbeitung eines Umsetzungskonzeptes zur Realisierung eines Coworking-Angebotes in der Modellregion
  • Monitoring und Recherche hinsichtlich des Konzeptes „Coworking im ländlichen Raum“
  • Befragung von Coworking Space – Betreibern: Gewinnung von Erkenntnissen über die Erfolgsfaktoren und notwendigen Rahmenbedingungen, die eine erfolgreiche Etablierung von Coworking Spaces in ländlichen Räumen sicherstellen
  • Bedarfsanalyse in der Modellregion durch eine Pendler- und Unternehmensbefragung
  • Auswahl von geeigneten Standorten und Gespräche mit Eigentümern etc.
  • Erarbeitung eines individuellen Raumnutzungskonzeptes für den Standort
  • Einrichtung eines Coworking Space in der Pilotgemeinde Spiegelau
  • Januar 2020: Eröffnung des „Coworking Dahoam 4.0®
  • Einjährige Testphase: Untersuchung, wie groß die Akzeptanz von Coworking in der Region ist und welche Rahmenbedingungen erfüllt sein müssen, um die Bedürfnisse der Nutzer zu erfüllen.
  • Betreiber des „Coworking Dahoam 4.0®“ während der Testphase: Technologie Campus Grafenau.

Coworking Dahoam 4.0®: nachhaltig - flexibel - wohnortnah

  • „Coworking Dahoam 4.0®“ bietet in zentraler Lage in Spiegelau insgesamt 5-6 Arbeitsplätze mit moderner Büroausstattung
  • Die Coworking-Räumlichkeiten bestehen aus einem Büro mit 2 Arbeitsplätzen und einem großen Raum, der flexibel als Open Space-Fläche mit weiteren 3-4 Arbeitsplätzen oder als Besprechungsraum genutzt werden kann. Daneben steht den Coworkern eine Kaffeeküche mit Basisausstattung und Kaffeemaschine zur Verfügung, die auch als Pausenraum genutzt werden kann.
  • Ein elektronischen Schließsystems ermöglicht allen Nutzern flexiblen Zugang.
  • Ein in das Gemeindeportal www.dahoaminspiegelau.de integriertes Online-Buchungstool erleichterte die Einbuchung für die Nutzer und die Arbeitsplatzzuweisung und Koordinierung für die Betreiber.
  • Hauptzielgruppe des „Coworking Dahoam 4.0®“ in Spiegelau: Pendler aus der Modellregion
  • Betreiber nach der Testphase: Katholische Pfarrkirchenstiftung Spiegelau

Bild: Impressionen aus dem Coworking Dahoam 4.0® in Spiegelau; Foto: Technologie Campus Grafenau

Ein urbanes Coworking-Konzept ist nicht eins-zu-eins auf ländliche Regionen übertragbar: ländliches Coworking-Angebot muss als Ergänzung zu bereits existierenden Geschäftsmodellen und als Teil der kommunalen Daseinsversorgung betrieben werden.

Erforderlich bei der Ortswahl für den Coworking Space: Anbindung an größere Zentren und ein gewisser Grad an urbanen Infrastrukturen

Empfehlenswert: ein fester Ansprechpartner vor Ort, der die Funktion eines Kümmerers übernimmt. Die gewonnenen Erfahrungen haben gezeigt, dass das Führen eines Coworking Space viel Zeit, Arbeit und Hingabe bedarf.

Zielgruppenfokussierung: Definition der Zielgruppe in einem frühen Stadium notwendig, da für unterschiedliche Zielgruppen verschiedene Anforderungen an Ausstattungen, Immobilie und Betriebsmodell gestellt werden.

Raumkonzept: Für den ländlichen Raum bietet sich ein Hybridmodell an, das sowohl aus Einzel- als auch Mehrpersonenbüros besteht. Die bisher gewonnenen Erfahrungen zeigen, dass in ländlichen Gebieten die Nachfrage nach Einzelarbeitsplätzen größer ist.

Tarifsystem: Es scheint sinnvoll das Angebot verstärkt auf dauerhafte Nutzer auszurichten, die den Coworking Space über einen längeren Zeitraum regelmäßig und meist an festen Tagen nutzen.

Öffentlichkeitsarbeit: Durch den Einsatz eines breiten und aufeinander abgestimmten Mix aus Marketingmaßnahmen wird das Coworking-Angebot kommuniziert und gelebt.

Vorhandene Veranstaltungsformate der Gemeinde bzw. des Landkreises (z. B. Gemeinderatssitzungen, Ausbildungsmessen etc.) eignen sich als Plattform, um das Angebot zu präsentieren und Interesse von außen zu wecken.

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