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Kernergebnisse

Technologieforschung

Erkenntnisse aus der Technologieforschung:

  • Die Betroffenen bestimmen als Eigentümer der Daten selbst über die Freigabe bestimmter Datenklassen und welche Zielanwender auf sie zugreifen dürfen. Außerdem findet keine zentrale Datenspeicherung statt, denn die Austauschplattform vermittelt lediglich den Datenfluss zwischen Datenquelle und Nachfrager.
  • Es erfolgte eine erfolgreiche Integration zahlreicher unterschiedlicher Datenquellen aus dem häuslichen Umfeld der Pflegebedürftigen (AAL- und Vitaldaten) wie auch aus der Digitalen Pflegeakte (Stamm- und Vitaldaten). Insbesondere die Digitale Pflegeakte könnte künftig die papiergebundene Akte ablösen: Damit stünden professionell erfasste Pflegedaten allen Berechtigen im Pflegeprozess, wie Ärzten, Sozialdiensten und Angehörigen, zur Verfügung.
  • Viele Technologien zur Erleichterung des Alltags existieren bereits: Es gilt die richtigen Technologien zu identifizieren, die echten Mehrwert für die Betroffenen stiften und gleichzeitig Schnittstellen zur herstellerneutralen Verknüpfung zu schaffen.
  • Eine Anbindung von Sensoren mit unterschiedlichen Übertragungsprotokollen konnte durch verschiedene Schnittstellen ermöglicht werden. Außerdem wurden verschiedene textile Trägerkonzepte und funktionale Materialien erforscht, als Labormuster entwickelt und hinsichtlich Gebrauchstauglichkeit und Signalqualität bewertet: Die Sensorlösungen können von älteren Menschen selbständig angewendet,
    gewaschen und als solide Basis für das Langzeitmonitoring eingesetzt werden.
Nutzerbeteiligung Forschung

Erkenntnisse aus der Nutzerbeteiligung:

  • Testhaushalte schätzen die Möglichkeit, durch konstantes Selbstmonitoring schleichende Veränderungen herauszufinden und Erkenntnisse über den eigenen Gesundheitszustand, wie das Schlafverhalten zu erhalten – vorausgesetzt, die Messung erfolgt einfach, zuverlässig und bequem.
  • Auch seitens Pflegekräften und Ärzten wird das System durch die Zeitersparnis und das Monitoring grundsätzlich positiv gesehen – Herausforderungen liegen in Fragen der Haftung oder Netzverfügbarkeit.
  • Jeder Proband benötigt in Abhängigkeit von Vorerkrankungen und individuellen Bedürfnissen andere angebundene Technologien – ein offenes System ist daher unabdingbar. Robustheit und User Experience sind Grundvoraussetzungen für Akzeptanz und Nutzungsbereitschaft von Systemen.
  • Um die Nutzung und nennenswerte Durchdringungen in der Bevölkerung mit digitalen Diensten und Anwendungen zu erreichen, bedarf es kompetenter Ansprechpartner sowie niedrigschwelligen und kostenfreien Zugangs zu Hilfen. Gepaart mit neutraler und bedarfsorientierter Wohnraumberatung sowie Kontakt zu einem „Digitalpaten“, der mit Rat und Tat in technischen Fragen unterstützt, wird die Sicherheit auf Seiten der Anwender erhöht und u.a. Vereinsamung sowie Frustration bei Nutzung der digitalen Helfer verhindert.

Modell für die Digitalisierung der Gesundheitsversorgung in Deutschland

Das Digitale Gesundheitsdorf zeigt das Potenzial, wie einzelne BürgerInnen und Gemeinden von der Digitalisierung im Gesundheitswesen profitieren können. In den beteiligten Gemeinden konnte dieser Mehrwert selbst erlebt werden. Die Ergebnisse aus dem Digitalen Gesundheitsdorf wirken jedoch explizit über die Modellgemeinden hinaus. Erfahrungen konnten bereits während des Projektes in den Landkreis und überregionale Initiativen eingebracht werden. Letztlich ist das Modell des Digitalen Gesundheitsdorfes somit Inspirationsquelle für alle bayerischen Gemeinden, für deren BürgerInnen sowie insbesondere für die immanent wichtigen Beschäftigten der täglichen medizinisch-pflegerischen Versorgung.

Mit dem Gesundheitsdorf wurden zudem auch wichtige technische und strukturelle Impulse gesetzt, die die Digitalisierung im deutschen Gesundheitswesen unterstützen. Dafür wurden innovative Technologien, Modelle, Strukturen und Lösungen in der Praxis erprobt, die auch in den Ausbau der Telematikinfrastruktur und in die zukünftige Entwicklung neuer Anwendungen einfließen.

Stimmen zum Projekt DIGI-ORT

Dr. Andreas Hamper
Projektleiter Digitales Gesundheitsdorf, Arbeitsgruppe für Supply Chain Services des Fraunhofer Institut für Integrierte Schaltungen IIS

Im Digitalen Gesundheitsdorf haben wir digitale Technologien und Lösungen erforscht, die Menschen helfen, länger selbstständig zuhause zu leben. Nutzerzentrierte Entwicklung ist dabei zentral, um technische Entwicklungen an den Bedarfen der Menschen auszurichten.


Cornelia Thron
Geschäftsführerin, Caritasverband für den Landkreis Kronach e. V.

Digitalisierung in der Pflege kann helfen, einen Verlust von Selbstständigkeit zu vermeiden. Die Lösungen müssen dabei für die Betroffenen bezahlbar und für Pflegedienste in die Regelversorgung eingebunden werden.


Dr. Georg Münzenrieder
Referatsleiter Grundsatzangelegenheiten der Digitalisierung in Gesundheit und Pflege, Zukunfts- und Innovationsprojekte

Die Digitalisierung in der Pflege ist eine zentrale Aufgabe bei der Digitalisierung im deutschen Gesundheitswesen. Das Projekt Digitales Gesundheitsdorf hat uns dabei wertvolle Erkenntnisse geliefert, die wir bei der digitalen  Vernetzung im Rahmen der Telematikinfrastruktur und deren zukünftigen Anwendungen, die bei den Beteiligten einen Mehrwert erzeugen sollen, nutzen können.


Eva-Maria Müller
Projektleiterin Digitalisierung, Caritasverband für den Landkreis Kronach e. V.

Das Digitale Gesundheitsdorf hat gezeigt, dass digitale Unterstützung die Lebensqualität von Betroffenen verbessern und selbstständiges Leben erleichtern kann. Digitalisierung muss dazu beim Nutzer anfangen und Technologien an der Lebensrealität der Betroffenen ausrichten.

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