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Sicherheit und Komfort in den eigenen vier Wänden

Insbesondere in ländlichen Regionen in Deutschland, wie der Modellregion Oberes Rodachtal im Landkreis Kronach, führt die wachsende Zahl an betreuungs- und pflegebedürftigen Menschen zu einer angespannten Situation in der ärztlichen und pflegerischen Versorgung. Entlastung durch technische Monitoring- und Assistenzsysteme ist daher ein Ziel für die Digitalisierung der medizinisch-pflegerischen Versorgung. Die Integration von bestehenden Insel- oder Ökosystemlösungen kann die Basis für innovative Services sein.

Zwei Herausforderungen sind hierbei zentral:

  • Wie kann der Nutzer durch vernetzte Technologie einen Mehrwert im souveränen Umgang mit Gesundheitsaspekten seines Lebens im eigenen Zuhause erhalten und so zum Selbstmanager seiner Gesundheit werden?
  • Wie können gewonnene Daten aus Selbstmessungen und aus der häuslichen Umgebung technologieübergreifend gebündelt werden, um Beteiligte und Leistungserbringer bei Betreuung und Behandlung zu unterstützen?

Material, Methoden und Werkzeuge:

Ausgehend von einem user-centered-design Ansatz werden Bedarfe typischer Nutzer in Szenarien modelliert. Anschließend werden am Markt verfügbare Lösungen technisch angebunden. Eine zentrale Vernetzungslösung bündelt die unterschiedlichen Datenquellen unter einer einheitlichen, offenen Schnittstelle. Darauf aufbauend können nutzerzentriert Visualisierungslösungen entwickelt und der Datenaustausch mit Akteuren des Gesundheitswesens ermöglicht werden.

Die Grundlage für die Vernetzung in der häuslichen Umgebung bildet das Home-Data-Gateway (HDG). Es ermöglicht die Einbindung von Geräten unterschiedlicher Hersteller und erlaubt einen standardisierten Zugriff. Solche Geräte können Smart Home Komponenten oder IoT-Geräte (drahtgebundene oder drahtlose Komponenten/Geräte, die an ein Netzwerk angeschlossen sind) sein:

Damit werden drei Kernanforderungen realisiert:

  • Einbindung von Geräten unterschiedlicher Hersteller in das System
  • Dauerhafte, zentrale Speicherung von erzeugten Daten
  • Einheitliche, offene Zugriffsmöglichkeiten für heterogene Datenquellen.

Beispielhafte Szenarien für Smart Home Komponenten/IoT-Geräte:

  • Engmaschiges Gewichtsmonitoring mittels smarter (vernetzter) Personenwaagen
  • Blutdruckmessung: Selbstmessung mit vernetzten Tischgeräten/Manschetten
  • Assistive Lichtsteuerung: Automatische Beleuchtung z. B. von Fluren und Bädern zur Sturzprävention
  • Aktivitätsmeldung zur Erkennung von Aktivlosigkeit/Alltagsabfolge

Zielsetzung:

  • Ausstattung von sechs Haushalten (chronisch-krank, pflegebedürftig, alleinlebend und älter) in Nordhalben, Steinwiesen und Wallenfels mit vernetzter Technologie zwecks Erprobung und Erforschung
Active Assisted Living, Digitales Gesundheitsdorf Oberes Rodachtal; Fotorecht: Fraunhofer Institut für Integrierte Schaltungen IIS
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