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Lessons Learned: Digitalisierung als Gesamtaufgabe

Digitalisierungsprojekte zeichnen sich durch grundlegende Veränderungen bisheriger Abläufe und Zuständigkeiten aus. Bei solch tiefgehenden und notwendigen Veränderungen gilt es, innovative Daseinsvorsorge mit Kommunen neu zu denken. Digitalisierung sollte dabei nicht nur als Aufgabe einzelner funktionaler Bereiche gesehen werden, sondern als Chance für neue Denk- und Lösungsansätze für die ganzheitliche kommunale Daseinsvorsorge.

Forschungsprojekte zu Digitalisierung wie auch der Betrieb eines mobilen Dorfladens unterscheiden sich maßgeblich von fertigen Lösungen für Kommunen „von der Stange“. Durch die Neuartigkeit der Lösung entwickeln alle Beteiligten den Prozess der gemeinsamen Lösungsentwicklung mit und gestalten diese gemeinsam mit Politik, Wirtschaft und Forschung.

Kommunale Digitalisierungsstrategie

Das Pilotprojekt des mobilen Dorfladens wurde vor dem Hintergrund der regionalen Besonderheiten entwickelt. Regionale Potenziale bilden die Basis, aus der erfolgreiche Digitalisierungsprojekte entstehen können. Um erfolgreiche Module aus den Modellprojekten übertragen zu können, muss die Ausgangslage der jeweiligen Region vorab bekannt sein.

Kommunen können dabei insbesondere Unterstützung bei der strukturierten Erhebung von regionalen IST-Zuständen, der Erhebung von Herausforderungen, der Strategieentwicklung sowie der bürgerzentrierten Innovationsfindung für erfolgversprechende und realistische Digitalisierungsansätze, wie z. B.im Rahmen einer regionalen Digitalisierungsstrategie, erhalten.

Doppelfunktion von Nahversorgung und sozialem Zentrum

Aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten werden Betriebs- und Personalkosten entsprechenden Umsätze gegenübergestellt. Abseits dieser Betrachtung erfüllt ein mobiler Dorfladen an besonderen Standorten (z.B. Altenheimen) ebenso stark eine Funktion als soziales Zentrum und Begegnungsort. So haben sich durch mobilen Dorfladen beispielsweise im Seniorenzentrum  Dorfleben und soziale Interaktion von Bewohnern und Bevölkerung etabliert, was die Lebensqualität immens steigert.

Daher sollten Überlegungen hinsichtlich einer bivalenten Nutzung und ökonomischen Bewertung von regional unterstützten Nahversorgungslösungen mit sozialer Zusatzfunktion angestellt werden.

Verkaufs- und Fahrzeugvarianten

Das im Umsetzungsbeispiel verwendete Verkaufsfahrzeug basiert auf einem Standard-LKW und wurde von einem Dienstleister individuell als Verkaufsfahrzeug ausgebaut.

Für eine Übertragbarkeit auf andere Regionen stellt sich die Frage, inwiefern auch alternativen Varianten für Verkaufslösungen zur Verfügung stehen. Eventuell können sich Standardfahrzeuge und andere Liefermöglichkeiten vorteilhaft auswirken.

Betreibermodelle und Online-Handel

Mit der Betreibergesellschaft und der Händlertätigkeit agiert der Träger eines mobilen Dorfladens in einem neuen, anspruchsvollen Feld für kommunale Daseinsvorsorge.

Für das erfolgreiche Betreiben eines mobilen Dorfladens braucht es notwendiges Branchenwissen, organisatorische Expertise und viel Personalkapazität. Der Online-Handel ist ein komplexes Handlungsfeld, denn er erfordert die Einhaltung von spezifischen Regularien (u. A. zur Produktkennzeichnung und Online-Sortiment).

Für den Betrieb eines mobilen Dorfladens müssen mögliche Betreibermodelle strukturiert bewertet, Träger- und Geschäftsmodelle bewertet sowie Wissen vor Ort aufgebaut werden.

Digitale Kümmerer

Für den Erfolg eines mobilen Dorfladens hat sich die Notwendigkeit eines „Digitalen Kümmeres“ vor Ort herauskristallisiert. Dieser sollte vor Ort mit Prozessen der Digitalisierung vertraut sein und gleichermaßen Ansprechpartner*in für die einzelnen Akteur*innen bzw. Arbeitsschritte sein und diese erklären können.

Dieser sollte weniger Dienstleister*in als vielmehr lokaler Lotse für die Digitalisierung und erste Ansprechperson und Treiber*in der operativen Transformationsprozesse der Kommune sein. Wichtig ist, Wissen aus Forschung und Praxis zur Digitalen Transformation von Kommunen konsolidiert weiterzutragen und z. B. in die Projektbegleitung und das Konzept eines lokalen Digitallotsen einfließen zu lassen.

Übertragbarkeit auf andere Regionen

Wenn Sie diese Lessons Learned berücksichtigen, dann sind innovative Lösungen der Nahversorgung auch für Ihre Region realisierbar.

Versorgung im Ländlichen Raum

Digitalisierung schafft Zukunft für den Ländlichen Raum – vorausgesetzt seine spezifischen Rahmenbedingungen werden ausreichend berücksichtigt. Deshalb analysieren wir Bedarfe, binden die Bürger ein und entwickeln daraus datengetriebene Geschäftsmodelle und notwendige Technologien. Konkret nutzen wir folgende Methoden:

  • Marktanalyse und Nutzereinbindung: Wir analysieren die Herausforderungen und Bedürfnisse der Nutzer vor Ort durch bewährte Methoden wie Bedarfsanalysen, Bürgerbefragungen, Sekundärdatenanalysen oder qualitative Interviews.
  • Geschäftsmodellentwicklung: Auf Basis der Markt- und Nutzeranalysen sowie der technologischen Möglichkeiten entwickeln wir neue datengetriebene Services und Geschäftsmodelle und prüfen sie auf deren Umsetzbarkeit und Wirtschaftlichkeit.
  • Technologieentwicklung: Wir entwickeln die notwendigen Technologien, Plattformen und App-Anwendungen und integrieren sie in technische Lösungen.
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