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Bildungseinrichtungen

Ländliche Regionen stehen grundsätzlich seit Jahren vor der Herausforderung die Tragfähigkeit der Bildungssysteme zu sichern. Nicht nur die Bevölkerungszahlen ganz generell sind von einem Rückgang betroffen, sondern aufgrund der demographischen Veränderung der Gesellschaft in besonderem Maße die Kinder- bzw. die Schülerzahlen. So ist der Anteil der bildungsrelevanten Personen zwischen 6 und 20 Jahren in den ländlichen Regionen Bayerns zwischen 2005 und 2014 um 2,4% zurückgegangen. Im selben Zeitraum ist dieser Anteil in den städtischen Regionen lediglich um 0,8% gesunken (BBSR 2005-2014). Ländliche Kommunen geraten dadurch immer stärker unter Handlungsdruck, tragfähige Alternativmodelle für Schulen und Kinderbetreuung zu etablieren (BMEL 2016).

Abbildung 14
Quelle: Fraunhofer IIS, Technische Hochschule Deggendorf; Datengrundlage: Befragung der Teilnehmer-Gemeinden

Auch wenn in der Gesamtschau der Herausforderungen der Aufrechterhaltung von Bildungseinrichtungen eine vergleichsweise geringe Priorität zugewiesen wurde, stuften immerhin knapp 70% der befragten Gemeinden diese Aufgabe als herausfordernd ein. Dabei gaben sie an, dass die Ausstattung mit Kinderbetreuungseinrichtungen und Grundschulen aktuell als recht flächendeckend einzustufen sei. Knapp 94% der Gemeinden verfügen über ein eigenes Grundschulangebot, für deren Erreichbarkeit durchschnittlich maximal etwas mehr als 4 km zurückgelegt werden müssen. Im Falle der Kinderbetreuung sind es sogar 97% der Gemeinden und eine Entfernung von durchschnittlich maximal rund 3 km. Rarer sind hingegen weiterführende Schulen sowie außerschulische Bildungsmöglichkeiten. Lediglich 31% bzw. 50% der Gemeinden verfügen über derartige Einrichtungen. Im Durchschnitt müssen zwischen 8 km und 15 km zum Erreichen dieser Angebote überbrückt werden.

Erste Maßnahmen greifen bereits die Chancen neuer Informations- und Kommunikationstechnologien auf, um den Herausforderungen im Bildungsbereich zu begegnen. Neben „analogen“ Maßnahmen wie der baulichen Sanierung von Gebäuden und gemeindeübergreifenden Kooperationen von Bildungseinrichtungen werden verstärkt auf digitale Ausstattung bzw. Lehrmittel gesetzt. E-Learning Angebote oder etwa eine mediengestützte Kooperation von Schulen finden in den befragten Gemeinden hingegen bislang keine Anwendung.

Bildquellen

  • Abbildung 14: Fraunhofer IIS, Technische Hochschule Deggendorf; Datengrundlage: Befragung der Teilnehmer-Gemeinden
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