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Arbeitsplätze

In der öffentlichen Wahrnehmung werden ländlich geprägte Regionen häufig als einfältig hinsichtlich ihres Angebots an Arbeitsplätzen eingestuft. Nicht selten herrscht auch heute noch der Eindruck vor, ländlich sei mit Landwirtschaft gleichzusetzen. Dabei ist auch hier die Landwirtschaft gegenüber dem Dienstleistungssektor und dem produzierenden Gewerbe deutlich unterrepräsentiert. Zu den bedeutendsten Arbeitgebern zählen im Vergleich zur Stadt vor allem Unternehmen aus den Bereichen Maschinenbau, Nahrungsmittelproduktion und der Herstellung von Werkstoffen (BMEL 2016). Bei Betrachtung der Beschäftigungsdichte wird jedoch die Diskrepanz zwischen Stadt und Land in Bayern deutlich: Während in den städtisch geprägten Bereichen rund 2,5 Einwohner auf einen sozialversicherungspflichtig (svp-) Beschäftigten am Arbeitsort zu verorten sind, beläuft sich dieser Wert in den ländlichen Regionen auf mehr als 3 Einwohner je svp-Beschäftigten (Bundesagentur für Arbeit 2013, Destatis 2013).

Abbildung 16
Quelle: Fraunhofer IIS; Datengrundlage: BBSR 2 2011-2014

Dennoch stuften offenbar die befragten Gemeinden den Mangel an Arbeitspläzen nicht als zentrales Problem ein. Lediglich rund 40% der Bewerber bewerteten diesen Aspekt als eine ihrer zentralen Herausforderungen. Dabei ergab sich für die Erreichbarkeit des Arbeitsplatzes die größte Spanne an zurückzulegender Wegstrecke. Die befragten Gemeinden gaben an, dass ihre Bewohner durchschnittlich zwischen 4 km und 95 km an täglichem Arbeitsweg in Kauf nehmen müssen, als Maximalwert wurde sogar eine Entfernung von 150 km angegeben. Ein Umstand der scheinbar aufgrund des Wohnumfeldes überwiegend billigend in Kauf genommen wird und das trotz der vergleichsweise geringen Alternativen zum ÖPNV.

Die Bewerber gaben an, stets bemüht zu sein, durch die gezielte Vermarktung ihrer Gewerbeflächen die Arbeitsplatzdichte vor Ort zu erhöhen. Nicht zuletzt wird in der Digitalisierung eine enorme Chance gesehen: Viele der befragten Gemeinden gaben an, dass eine der spürbarsten Auswirkungen des Breitbandausbaus die Zufriedenheit der ansässigen Gewerbetreibenden sei. Nicht nur kann das Vorhandensein von leistungsfähiger digitaler Infrastruktur die unternehmenseigenen Prozesse optimieren, sondern erlaubt auch Anwohnern via Telepräsenzmöglichkeiten ihrer Arbeit bei überregionalen Arbeitgebern nachzugehen und dadurch räumliche Distanzen digital zu überbrücken.

Bildquellen

  • Abbildung 16: Fraunhofer IIS; Datengrundlage: Bundesagentur für Arbeit 2013, Destatis 2013
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