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Digitale Hörnerdörfer – Parkplatzerfassung und digitale Hinweisschilder

Arbeitskreis sucht nach Lösungen für Staus am Riedbergpass:

Der Riedbergpass beschäftigt mit seinem Verkehrsaufkommen auch noch 60 Jahre nach seiner Eröffnung. Der Verkehrsfluss und die umliegenden Parkplätze sollen mithilfe digital-gestützter Maßnahmen verbessert und entlastet werden. Die Ideenfindung und Umsetzung erfolgt im Rahmen des von der Bayerischen Staatsregierung geförderten Projekts “Digitale Hörnerdörfer Allgäu”.

Sommer wie Winter kommen in die Gemeinden Balderschwang und Obermaiselstein zahlreiche Gäste. Verkehrsstaus, überfüllte Parkplätze und blockierte Privateinfahrten frustrieren jedoch Besucher und Einheimische gleichermaßen. Dazu kommt eine zunehmende Gefährdung von Flora, Fauna und Sicherheit. Ein neu gebildeter Arbeitskreis soll digitale Maßnahmen zur Besucherlenkung erarbeiten. Deren Umsetzung erfolgt im Rahmen des vom Technologie Campus Grafenau der Technischen Hochschule Deggendorf betreuten Projekts “Digitale Hörnerdörfer”.

Fokus der Besucherlenkung soll auf dem Straßenverkehr liegen, da die Straßen im Gebiet zwischen Balderschwang und Obermaiselstein aufgrund der Lage besonders betroffen sind: Eine große Rolle spielt die Erreichbarkeit von Balderschwang. Das Alpendorf ist lediglich über 2 Zufahrten erreichbar, von deutscher Seite nur über den Riedbergpass. Aufgrund der touristischen Beliebtheit des Gebietes ist die höchstgelegene Passstraße Deutschlands hoch frequentiert.

Ziel ist es, den Verkehrsfluss sowie der Parkplatzsituation im Riedbergpassgebiet zu verbessern. Dies wiederum soll die Besucherlenkung im Naturschutzgebiet unterstützen. Dabei sollen KI-gestützte Prognosen zur erwarteten Belastung auf Basis von historischen Absatzzahlen, sowie in Abhängigkeit von Wetter und Schneelage helfen. Die Erfassung der Streckenauslastung sowie Parkplatzkapazitäten, eine frühzeitige Information darüber und eine bessere Abstimmung mit dem ÖPNV sollen ebenfalls dazu beitragen, die Situation zu entschärfen. Im März traf sich dazu erstmals der neu gebildete Arbeitskreis aus Vertretern der Tourismus Hörnerdörfer GmbH, der Allgäu GmbH, der OberAllgäu Tourismus Service GmbH, der Gemeinden Balderschwang und Obermaiselstein sowie des Technologie Campus Grafenau. Die Firma [ui!] stellte die Ergebnisse ihrer Datenanalyse vor und zeigte die Verkehrshotspots in den Gemeinden auf. Die gesammelten Ideen und Maßnahmen werden in den kommenden Wochen konkretisiert, priorisiert und umgesetzt. Das Projekt läuft bis Ende 2022.

In einem ersten Schritt haben sich die Gemeinden Balderschwang und Obermaiselstein bereits für das separat laufende Förderprogramm „Tourismus in Bayern – Fit für die Zukunft“ des Bayerischen Wirtschaftsministeriums zur Erfassung von touristisch relevanten Echtzeitauslastungsdaten beworben. Insgesamt wurden im Dezember 2021 ganze 13 Anträge zur Ausstattung von Parkplätzen mit Sensorik, Parkscheinautomaten und digitalen Parkplatzanzeigen eingereicht. Die daraus erzeugten Daten sollen als Basis für weitere Maßnahmen dienen, die der Arbeitskreis gemeinsam für die „Digitalen Hörnerdörfer“ erarbeitet.

 

Bild: Die Arbeitskreismitglieder diskutierten die Auswirkungen des hohen Verkehrsaufkommens und erarbeiteten erste Ideen zur digitalen Verkehrslenkung – © Technologie Campus Grafenau

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